Nach einiger Zeit ein Lebenszeichen von mir – seid gewiss, ich habe hier zu tun. Gerade ist hier Prüfungsphase, wie regelmäßig aller zwei Wochen, na toll. Das heißt, dass ich heute Klausur geschrieben habe, Zeitreihenanalyse. War mäßig, aber schauen wir mal.
Letzten Freitag war ich, auf Vermittlung unserer Kommandant (der Chefin des Wohnheims) in einer russischen Familie, um dort mit einem Mädel Englischhausaufgaben zu machen, die mit einem gebrochenen Bein zu Hause sitzt. Witzig. Ich kam an, und wurde ersteinmal bewirtet: Suppe, Nudeln und Kohl, Pfannkuchen. Nicht, dass ich gerade gegessen hätte. Es war ja auch um vier nachmittags. Dennoch, so glaube ich, keine ganz typische Moskauer Familie, dafür waren sie meiner Meinung nach doch zu wohlhabend. Zu viert zwei, drei Zimmer plus Küche und Bad, das ist für Moskauer Verhältnisse schon viel. Danach Kochaktion in unserem Wohnheim. Leider ist der Milchreis angebrannt und hat den Rauchmelder ausgelöst. Ups.
Ansonsten beginne ich mehr und mehr über das russische Essen zu klagen: Viel Weizen, fettiges Essen, und auch insgesamt hat man das Gefühl, dass die Qualität der Nahrungsmittel hier nicht undingt die höchste ist. Obst und Gemüse möchte ich davon ausnehmen, aber bei Käse zum Beispiel kann man wirklich echt daneben greifen. Jetzt hatte ich zum zweiten Mal irgendwas Gepanschtes aus Käse, Pflanzenfett??? Und kein Ahnung was. Schmeckt nicht so toll, und kleine Fettzellen im Käse sind auch nicht unbedingt appetitanregend. Auf der Straße essen ist auch nicht so super, insbesondere als Vegetarierin. Döner (vegetarisch gibts den hier nicht) fällt aus, ansonsten gibts noch Teigtaschen mit sämtlichen Füllungen. Je nach dem fettig oder besonders fettig, nichts zum Kauen, nur schlapper Weizen. Nicht unbedingt sättigend. Wo gibt es mein Kürbiskernbrötchen mit Camembert und Salat und Tomate???
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